Die Hoffinanzierung in der preußischen Monarchie von 1786 bis 1918

  • Acta Borussica. Neue Folge, 3. Reihe, Band: 2 hrsg. von Annelie Große und Bärbel Holtz
    Der Editionsband „Die Hoffinanzierung in der preußischen Monarchie von 1786 bis 1918“ legt die Finanzquellen und Ausgabenbereiche des preußischen Hofes im 19. Jahrhundert offen und beleuchtet wichtige Aspekte der preußischen und Monarchiegeschichte wie die Separierung von staatlichen und höfischen Finanzen im Zuge der Konstitutionalisierung und die Ausweitung monarchischer Repräsentation seit Ende des Jahrhunderts. Der Band präsentiert eine facettenreiche Auswahl von 356 bisher unveröffentlichten Dokumenten aus dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, die in gewohnter Sorgfalt durch die Experten für preußische Geschichte an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften editorisch erschlossen wurden. Die umfangreiche analytische Einleitung zur Edition bietet erstmals einen Überblick über Strukturen, Praktiken und quantitative Ausmaße der Finanzierung des preußischen Hofes und der Herrscherfamilie vom Tod Friedrichs II. bis zum Untergang der Monarchie 1918.
    Brill | Schöningh  2023

Alexander von Humboldt: Auf dem Weg zum ökologischen Denken

Humboldt, Alexander von: Auf dem Weg zum ökologischen Denken. Drei Texte. (Reihe: Was bedeutet das alles?). Hg. v. Ottmar Ette. Ditzingen: Reclam, Philipp 2023 (Reclams Universal-Bibliothek, 14357). ISBN: 978-3-15-014357-5

Das ökologische Denken Humboldts wird in drei Textauszügen vor Augen geführt: anhand einer frühen Reise des jungen Humboldt, seiner großen Reise in die amerikanischen Tropen und schließlich seiner Russisch-Sibirischen Forschungsreise.
Für Humboldt begreift das System Erde den Menschen als Teil der Natur, wobei in diesem System Erde alles in Bewegung ist: die Kontinente, die Pflanzen, die Tiere, die Menschen. Die Vorstellung von einem sich ständig verändernden Planeten als Heimstätte des Menschen öffnet auf diese Weise den Blick für einen Lebensbegriff, in dem das Leben des Menschen nur einen Teilbereich des gesamten Lebens ausmacht.

 


Karl Philipp Moritz: Schriften zur Kunst- und Literaturtheorie

Sämtliche Werke, Band 3: Schriften zur Kunst- und Literaturtheorie, I: Text; II: Kommentar; hrsg. von Martin Disselkamp, Lars Korten und Albert Meier. Berlin: De Gruyter 2023

Ab 1785, vor allem jedoch seit seiner Italienreise (1786–1788) und seiner anschließenden Ernennung zum Professor der Theorie der schönen Künste an der Akademie der Künste in Berlin beschäftigte sich der Berliner Spätaufklärer und Frühklassizist Karl Philipp Moritz (geb. 1756) bis zu seinem frühen Tod 1793 intensiv mit kunst- und literaturtheoretischen Fragen.  Dem Kunsttheoretiker Moritz verdanken wir bahnbrechende Schriften zur klassizistischen Programmatik des ausgehenden 18. Jahrhunderts, unter ihnen an erster Stelle den Aufsatz „Ueber die bildende Nachahmung des Schönen", aber auch Beiträge zur Kunstbeschreibung, zur Allegorie und zur Ornamentik. Band 3 der kritischen Moritz-Ausgabe enthält die einschlägigen Publikationen aus Moritz‘ Feder, unter ihnen mehrere umfangreichere selbständige Veröffentlichungen („Vorbegriffe zu einer Theorie der Ornamente", „Versuch einer deutschen Prosodie", „Vorlesungen über den Styl"). Die Ausgabe erschließt die edierten Schriften durch textkritische Noten, ausführliche Kommentare, Dokumente und Einführungen.


Alexander von Humboldt / Gabriele von Bülow, Briefe

Band 47 der Reihe Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung; hrsg. von Ulrike Leitner; De Gruyter Akademie Forschung 2023; 570 S., 6 Abb.

Die etwa 440 Briefe der Korrespondenz zwischen Alexander von Humboldt und seiner Nichte Gabriele von Bülow (darunter viele Erstveröffentlichungen) nehmen wegen ihrer familiären Nähe eine Sonderstellung unter den zahlreichen Briefwechseln des Gelehrten ein. Darüber hinaus versorgt Humboldt seine Nichte auch mit den neuesten Nachrichten vom Hof, aus dem Bekanntenkreis, dem politischen Leben und Gabriele nimmt regen Anteil an seinen Arbeiten.


Humboldt, Alexander von: Die Tagebücher der Amerikanischen Reise: Von Spanien nach Cumaná (1799/1800)

Hrsg. von Carmen Götz. Mit Vorworten von Cécile Wajsbrot und Ottmar Ette. Berlin: J.B. Metzler (Springer Nature), 2022 (edition humboldt print: Reihe 1, Die Tagebücher der Amerikanischen Reise; Band 1) XLIV, 529 Seiten
Der erste Tagebuchband der amerikanischen Reise Alexander von Humboldts gibt Einblicke in die Überfahrt von Europa nach Amerika, den Aufenthalt auf Teneriffa und in das Leben und Arbeiten in Cumaná. In seinem Tagebuch beschreibt Humboldt, wie Klima und Vegetation die Kulturgeschichte des Menschen prägen, und bringt seinen Abscheu gegenüber der Sklaverei zum Ausdruck. Sein Interesse gilt ebenso der tropischen Pflanzen- und Tierwelt wie der Lebensweise der indigenen Bevölkerung.


Der preußische Hof und die Monarchien in Europa

Akteure, Modelle, Wahrnehmungen (1786-1918), hrsg. von  Bärbel Holtz, Wolfgang Neugebauer und Monika Wienfort; Brill|Schöningh 2023
Der Sammelband vereinigt Vorträge einer internationalen Tagung an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Herbst 2021, die ausgehend von der preußischen Monarchie in vergleichender Perspektive europäische Monarchien auf dem Weg in die Moderne beleuchten. Die Beiträge widmen sich vornehmlich dem Hof als Institution unter den Aspekten der Funktion und symbolischen Kommunikation.


Friedrich Schleiermacher: Briefwechsel 1819-1820 (Briefe 4686-5200)

Kritische Gesamtausgabe. Briefwechsel und biographische Dokumente, KGA V/15
ediert von Simon Gerber und Sarah Schmidt, Berlin: de Gruyter 2023 (im Erscheinen)

Friedrich Schleiermacher (1768–1834), Berliner Theologe und Philosoph war weitmaschig vernetzt und führte eine umfangreiche Korrespondenz. Band 15 der 5. Abteilung der historisch-kritischen Gesamtausgabe Schleiermachers enthält die Briefe von und an Schleiermacher aus den Jahren 1819 und 1820. Das Ende des zweiten Jahrzehnts ist für Berlin und für Preußen von besonderer politischer Virulenz. Es steht unter dem Vorzeichen zunehmender Repression gegen liberale Kräfte durch den Preußischen Stadt. Im Fokus staatlicher Beobachtung setzt sich Schleiermacher vehement und zugleich taktisch klug für die Freiheit der Wissenschaften und der Kirche ein.


Digitaler Thesaurus für Friedrich Schleiermachers Ästhetikvorlesungen

Der Digitale Thesaurus für Friedrich Schleiermachers Ästhetikvorlesungen ist zunächst in einer Betaversion auf schleiermacher digital veröffentlicht worden. Das in Zusammenarbeit mit Lou Klappenbach (TELOTA) entwickelte Werkzeug (ediarum.skos) bietet sich für neuzeitliche kritische Editionen an, die den Lesenden eine begriffliche und/oder thematische Erschließung verschiedener Textzeugen in der Art eines dynamischen Sachregisters bieten möchten.


Friedrich Schleiermacher zwischen Reform und Restauration

Politische Konstellationen, theoretische Zugänge und das Berliner Stadtleben
herausgegeben von Elisabeth Blumrich, Simon Gerber, Sarah Schmidt. Schleiermacher-Archiv, Berlin: De Gruyter 2023

Der Band widmet sich Friedrich Schleiermacher als einer zentralen Figur des geistigen Lebens in Berlin und nimmt insbesondere das zweite Jahrzehnt zu Beginn des 19. Jahrhunderts, die entscheidenden Jahre während und nach den Befreiungskriegen, in den Blick. In einzelnen Schlaglichtern konturieren die Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen Schleiermachers Position während des Umbruchs von der Reform zur Restauration. Sie geben eine historische Analyse des politischen Kontextes, beleuchten das Berliner Stadtleben sowie Schleiermachers berufliche und private Netzwerke, die sich nicht zuletzt aus den an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften historisch-kritisch edierten Texten erschließen. Vor dem Hintergrund dieser gesellschaftspolitischen Matrix wird deutlich, wie eng Schleiermachers wissenschaftliche Werke und die Genese seiner wissenschaftlichen Systematik mit seinem konkreten Handeln als Wissenschafts- und Kirchenpolitiker, als Gemeindeleiter und Prediger, aber auch als Freund, Kollege und Familienmensch verzahnt ist.


Friedrich Schleiermacher: Briefwechsel 1817-1818 (Briefe 4321-4685)

Kritische Gesamtausgabe. Briefwechsel und biographische Dokumente, KGA V/14
ediert von Simon Gerber unter Mitwirkung von Sarah Schmidt, Berlin: de Gruyter 2022

Der vierzehnte Band der 5. Abteilung der historisch-kritischen Gesamtausgabe Schleiermachers (KGA) enthält die Briefe der Jahre 1817 und 1818. Die in Preußen 1817 geschlossene Union der Lutheraner und Reformierten, ein Epochenereignis der Kirchengeschichte, hatte Schleiermacher schon lange gefordert; als prominenten, bei der Regierung bald missliebigen Vorkämpfer einer Synodalverfassung wählten ihn die Berliner Geistlichen 1817 überraschend zum Präses ihrer Synode. Darüberhinaus beschäftigen Schleiermacher in diesen Jahren Angelegenheiten der Universität und der Akademie der Wissenschaften, aber auch die zunehmend restriktive Politik.

 


Kommunikation in Religion, Philosophie und Gesellschaft

Internationaler Schleiermacher-Kongress Mai 2021
herausgegeben von Christian Berner, Sarah Schmidt, Brent Sockness, Denis Thouard.Schleiermacher-Archiv, Berlin: De Gruyter 2023 (im Erscheinen)
Der Band vereinigt die Akten des internationalen Schleiermacher-Kongresses 2021 und nimmt den Philosophen, Theologen, Pädagogen und Übersetzer Friedrich Schleiermacher (1768-1834) als Kommunikationstheoretiker in den Blick. Ob als Universitätslehrer, Kanzelredner, als politischer Reformer, Publizist, Salongänger oder Briefeschreiber – Schleiermacher war selbst ein begnadeter Kommunikator und im Begriff der Kommunikation bündeln sich wie in einem Brennglas viele zentrale Aspekte seines Denkens. Seine Philosophie, Theologie und philologische Praxis zeichnen sich durch ihre emphatische Prozesshaftigkeit jenseits starrer Systeme aus. Sich in Sprache manifestierendes Wissen, moralisches Handeln, religiöses Erleben und der Entwurf gemeinschaftlicher Institutionen sind im beständigen Werden und nur im Austausch der miteinander streitenden, sich liebenden und hassenden, Ideen und Sinn entwerfenden und um Gemeinschaft und Individualität ringenden Menschen wirklich. Die Beiträge dieses Bandes gehen Schleiermachers Werk ebenso wie seiner gesellschaftlichen, kirchlichen und philologischen Praxis vor dem Hintergrund ihrer ideengeschichtlichen Verflechtung nach und aktualisieren sein Denken in Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Positionen der Gegenwart.


Der Mensch und die Kunst bei Friedrich Schleiermacher. Beiträge zur Anthropologie und Ästhetik

Sammelband herausgegeben von Holden Kelm und Dorothea Meyer; De Gruyter 2023

Nach dem Erscheinen der beiden Vorlesungsbände zur Psychologie (KGA II/13) und zur Ästhetik (KGA II/14) im Rahmen der Kritischen Gesamtausgabe der Werke Friedrich Daniel Ernst Schleiermachers liegen verbindliche und vollständige Textgrundlagen vor, die dazu einladen, sich den anthropologischen und ästhetischen Themen Schleiermachers neu zuzuwenden.


Die Hoffinanzierung in der preußischen Monarchie von 1786 bis 1918

Acta Borussica. Neue Folge, 3. Reihe, Band 2
herausgegeben von Annelie Große und Bärbel Holtz, Brill|Schöningh Paderborn 2023

Der Editionsband legt die Finanzquellen und Ausgabenbereiche des preußischen Hofes im 19. Jahrhundert offen und beleuchtet wichtige Aspekte der preußischen und Monarchiegeschichte wie die Separierung von staatlichen und höfischen Finanzen im Zuge der Konstitutionalisierung und die Ausweitung monarchischer Repräsentation seit Ende des Jahrhunderts. Der Band präsentiert eine facettenreiche Auswahl von 356 bisher unveröffentlichten Dokumenten aus dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Die umfangreiche analytische Einleitung zur Edition bietet erstmals einen Überblick über Strukturen, Praktiken und quantitative Ausmaße der Finanzierung des preußischen Hofes und der Herrscherfamilie vom Tod Friedrichs II. bis zum Untergang der Monarchie 1918.


Instrumente monarchischer Selbstregierung

Zivil-, Militär- und Marinekabinett in Preußen 1786 bis 1918
Acta Borussica. Neue Folge, 3. Reihe, Band 3
herausgegeben von Christina Rathgeber und Hartwin Spenkuch, Brill|Schöningh Paderborn 2023

Zivil- und Militärkabinett, Gründungen des 18. Jahrhunderts, waren Instrumente königlicher Selbstregierung. Die Kabinettschefs, adelige Offiziere und adelige Laufbahnbeamte, bildeten als Vertrauensleute der Monarchen deren Pufferinstanz gegenüber der wachsenden Staatsverwaltung und eigenwilligen Ministern. Kabinettschefs waren bei der Personalauswahl und zuweilen in Entscheidungssituationen bedeutsam. Als mit der Verfassung ab 1848 Parlamente eine Rolle spielten, standen Kabinette in der Kritik, aber Preußens Könige hielten an ihrem monarchischen Regierungsapparat bis 1918 fest. Kabinette funktionierten wie Staatsbehörden und kooperierten mit den Regierungsspitzen, behielten als Büros des Monarchen aber weiter ihren Sonderstatus. Extrakonstitutionell agierte besonders das Militärkabinett, das Wilhelm I. ab 1861 stärkte, um eine vom Parlamentseinfluss freie Kommandozentrale zu besitzen. Analog etablierte Wilhelm II. 1889 das Marinekabinett. Der Band zeigt all dies in 320 Dokumenten.